Die Menschen in unserer Region haben durch die Europäische Union etliche Vorteile. Wir können Reisen ohne Grenzkontrollen, Einkaufen ohne Währungsumtausch und jenseits der Landesgrenze arbeiten und studieren. Auch die Wirtschaft im Saarland nutzt den Europäischen Binnenmarkt und sichert dadurch viele Arbeitsplätze.

Gemeinsam mit Lothringen, Luxemburg, dem Raum Trier/Westpfalz und Wallonien bildet das Saarland die Großregion Saar-Lor-Lux. Die Entwicklung dieser europäischen Kernregion geht im wesentlichen auf gleiche Interessen im Bereich der Kohle- und Montanindustrie und auf die Notwendigkeit zurück, die Gräben mehrmaliger kriegerischer Auseinandersetzungen im Grenzland zu überwinden. Saar-Lor-Lux steht heute für vertrauensvolle, politische wie wirtschaftliche und soziale, grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Modellcharakter. Wie hoch das Interesse ist, am Leben in der Großregion aktiv teilzunehmen, zeigen die zahlreichen Schul- und Städtepartnerschaften. Nur über den direkten Kontakt zum Nachbarn kann sich ein Gemeinschaftsgefühl entfalten.


Aus historischer Sicht stellt die Saar-Lor-Lux-Region auch bereits lange einen gemeinsamen Wirtschaftsraum dar. Katalysatoren dieser Entwicklung sind die Überwindung der Grenzen durch das Schengener Abkommen, die gemeinsame europäische Währung und der daraus resultierende erhöhte Pendelverkehr. Verbraucher, Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind der Motor des grenzüberschreitenden Zusammenwachsens.


Aber die Großregion ist nicht nur von der wirtschaftlichen Zusammenarbeit geprägt, sondern leistet mit ihrer politischen, interregionalen Kooperation auf allen institutionellen Ebenen einen großen Beitrag zum Aufbau eines Europas der Regionen. So versammeln sich regelmäßig im Rahmen eines Gipfeltreffens die Ministerpräsidenten und Präsidenten der Partnerregionen auf höchster politischer Ebene, um neue Ideen zu entwickeln. Ergänzt wird dieses Gipfeltreffen durch die Regierungskommission, die auf einer zwischenstaatlichen Vereinbarung Frankreichs, Luxemburgs und Deutschlands basiert. Darüber hinaus hat die Regionalkommission den Auftrag, die Zusammenarbeit auf der Verwaltungsebene abzustimmen. Ausgewählte Parlamentarier nehmen im interregionalen Parlamentarierrat Stellung zur Entwicklung der Zusammenarbeit. Hervorzuheben ist auch die gelungene Zusammenarbeit im Rahmen des interregionalen Rats der Handwerkskammern oder dem internationalen Gewerkschaftsrat.

Weitere Informationen auf: https://www.slli.eu/