Kandidaten müssen sich im Wahlkampf stellen
„Margrethe Vestager hat sich für das Amt der Kommissionspräsidentin disqualifiziert, indem sie sich erst am Sonntagabend als Kandidatin geoutet hat. Dies ist die alte undemokratische Methode der Vergangenheit, erst nach der Wahl den Finger für den Top-Posten in der Europäischen Union zu heben und nicht den Mut zu haben, sich den Bürgerinnen und Bürgern im Wahlkampf zu stellen“, sagt der SPD-Europaabgeordnete Jo LEINEN, Sprecher der S&D-Fraktion im Verfassungsausschuss (AFCO).
„Die Fraktionen und Abgeordneten im neuen Europäischen Parlament sollten Selbstbewusstsein zeigen und niemanden wählen, der nicht im Wahlkampf um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger geworben hat“, so LEINEN.
Völlig enttäuscht zeigt sich Jo Leinen vom Vorsitzenden der liberalen ALDE-Fraktion Guy Verhofstadt, der in der Vergangenheit frenetisch für den Spitzenkandidatenprozess geworben hat und jetzt opportunistisch auf die ablehnende Haltung von Emmanuel Macron eingeschwenkt ist. „Die Liberalen verlieren schon zu Beginn der neuen Legislaturperiode ein großes Stück an Glaubwürdigkeit“, sagt LEINEN abschließend.