Weltbiodiversitätsrat schlägt Alarm
„Der Abschlussbericht des Weltbiodiversitätsrats muss die Alarmglocken schrillen lassen. Das große Artensterben ist menschengemacht. Wir rauben unserem Planeten die Artenvielfalt und damit einen Teil unserer Lebensgrundlage“, erklärt der SPD-Europaabgeordnete Jo LEINEN, Mitglied im Umweltausschuss des Europaparlaments, nach der Vorstellung des Weltbiodiversitätsrats (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services; IPBES) am Montag, 6. Mai 2019, in Paris.
„Wie die Berichte des Weltklimarates, so muss auch dieser Bericht des Weltbiodiversitätsrates ein entschiedenes Handeln in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auslösen. Wir verfügen endlich über eine wissenschaftlich fundierte, und von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz akzeptierte Analyse des Artensterbens. Diese muss die Grundlage für konkrete Schutzmaßnahmen sein“, so Jo LEINEN.
Der unkontrollierte Raubbau von natürlichen Ressourcen wie die Abholzung der Wälder und die Überfischung der Meere, sowie die immer intensivere Landnutzung und Landwirtschaft, gerade auch in Europa, sind die Hauptursachen für den Verlust der Biodiversität. „Der Kampf gegen das Artensterben muss nach der Europawahl für die kommende EU-Kommission ein zentrales Anliegen sein. Dafür braucht es eine Wende in der EU-Agrarpolitik, eine weitere Stärkung der Umwelt- und Artenschutzprogramme und eine globale Strategie mit unseren internationalen Partnern“, fordert Jo LEINEN. Nach dreijähriger Arbeit von 150 Experten aus mehr als 50 Ländern haben die Vertragsstaaten des Weltbiodiversitätsrates die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien in einem gemeinsamen Bericht zusammengetragen und in Paris als „Zusammenfassung für Politiker“ vorgestellt